DIE SCHAM (2022)

 

 

 

 

 

the first season of “Die Scham” is finished – 21 sold out shows!
I am very happy to contribute original music to yet another work with my friend Ed.Hauswirth. During rehearsals we got the news that the Author Annie Ernaux received the  nobel price award for literature.

More Infos, press releases etc you can find here on the volkstheater website

“We congratulate Annie Ernaux on her well-deserved Nobel Prize in Literature! Her work is characterized by a great emotional depth of focus in simultaneously captivatingly clear language – a work that, through almost sociological conciseness, triggers spaces of feeling and memory in everyone.

One does not put her texts aside. They tremble inside you. They demand attitude and space. This makes them predestined for a confrontation on stage. We are happy to be able to show her fundamental text DIE SCHAM soon in the darkroom.” (Director Ed. Hauswirth & Dramaturg Matthias Seier)

“The shame is the ultimate truth. It unites the girl from back then with the woman who is writing this right now.” (Annie Ernaux)

“Nameless, hard-to-bear things, not only from the social sphere, became easier when someone named and described them.”
Writer Annie Ernaux reconstructs an incident from her childhood. On a June Sunday in 1952, after an argument at the lunch table, her father suddenly threatens her mother with a hatchet. Forty years later, Ernaux takes this traumatic event as an opportunity to reconstruct her own biography. She looks through local newspapers of the time, describes photos of her youth, interrogates her own memory and thus begins an “ethnology of herself”: Her origins as the daughter of simple people, her childhood and youth in the provinces of northern France, the strict Catholic girls’ school and, by contrast, the rural, simple milieu of her parents. The discrepancy between the old circumstances and the pressing desire for social advancement. The shame, the denial, the repression. And as the central trigger of the reconstruction process, this one moment of violence in which life takes a new turn and nothing is the same anymore.
With sober, crystal-clear language and an immeasurably sharp memory, Annie Ernaux dissects her difficult relationship to her own origins and the indelible sense of shame about her social conditioning. A text full of courage and precision – and at the same time always addressing the doubts about the extent to which a text can bear witness at all. Ernaux’s works have long been considered among the style-setting works of contemporary literature, inspiring authors such as Didier Eribon or Edouard Louis, always revealing universal truths despite their highly personal content.

The Graz based director Ed. Hauswirth now stages this unsparing report in the darkroom of the Volkstheater – an evening about the power of memory, the power of the gaze, and the images of our lives.

Besetzung:

mit FRIEDERIKE TIEFENBACHER
Live-Foto Installation FRANZI KREIS
MĂ€dchen ALVA KERLIN

Regie und BĂŒhne ED. HAUSWIRTH
Fotografie und Fotolabor FRANZI KREIS
KostĂŒm MONA ULRICH
Musik und Sounddesign FLORIAN KMET
Dramaturgie MATTHIAS SEIER

“A fascinatingly quiet prose narrative on stage with great impact.” (Falter)

 

 

 

Die erste Saison ist abgespielt – wegen der großen Nachfrage – 21 ausverkaufte AuffĂŒhrungen.
Ich bin sehr froh zu diesem StĂŒck originale neue Musik zu dieser aktuellen Inszenierung meines Freundes Ed.Hauswirth beigetragen zu haben. WĂ€hrend der Proben haben wir erfahren das Annie Ernaux den Literatur Nobelpreis erhalten hat.

Mehr Infos, Pressestimmen etc finden sie auf der Volkstheaterwebsite “Die Scham”

„Wir gratulieren Annie Ernaux zu ihrem verdienten Literaturnobelpreis! Ihr Werk zeichnet sich durch eine große emotionale TiefenschĂ€rfe in gleichzeitig bestechend klarer Sprache aus – ein Werk, das durch beinahe soziologische PrĂ€gnanz GefĂŒhls- und GedĂ€chtnisrĂ€ume in allen auslöst.
Ihre Texte legt man nicht zur Seite. Sie beben in einem nach. Sie verlangen Haltung und Raum. Das macht sie prĂ€destiniert fĂŒr eine Auseinandersetzung auf der BĂŒhne. Wir freuen uns, ihren grundlegenden Text DIE SCHAM bald in der Dunkelkammer zeigen zu können.“ (Regisseur Ed. Hauswirth & Dramaturg Matthias Seier)

„Die Scham ist die letzte Wahrheit. Sie vereint das MĂ€dchen von damals mit der Frau, die dies gerade jetzt schreibt.“ (Annie Ernaux)

„Namenlose, schwer ertrĂ€gliche Dinge, nicht nur aus dem sozialen Bereich, wurden leichter, wenn sie jemand benannte und beschrieb.“
Die Schriftstellerin Annie Ernaux rekonstruiert einen Vorfall aus ihrer Kindheit. An einem Junisonntag im Jahr 1952 bedroht der Vater nach einem Streit am Mittagstisch plötzlich die Mutter mit einem Beil. Vierzig Jahre spĂ€ter nimmt Ernaux dieses traumatische Ereignis zum Anlass, ihre eigene Biografie zu rekonstruieren. Sie sichtet damalige Lokalzeitungen, beschreibt Fotos ihrer Jugend, befragt ihr eigenes GedĂ€chtnis und beginnt so eine „Ethnologie ihrer selbst“: Ihre Herkunft als Tochter einfacher Leute, ihre Kindheit und Jugend in der nordfranzösischen Provinz, die strenge katholische MĂ€dchenschule und dagegen das lĂ€ndliche, simple Milieu ihrer Eltern. Die Diskrepanz zwischen den alten VerhĂ€ltnissen und dem drĂ€ngenden Wunsch nach sozialem Aufstieg. Die Scham, die Verleugnung, die VerdrĂ€ngung. Und als zentraler Auslöser des Rekonstruktionsprozesses dieser eine Moment der Gewalt, in dem das Leben eine neue Wendung erfĂ€hrt und nichts mehr so ist wie zuvor.
Mit nĂŒchterner, glasklarer Sprache und einem unermesslich scharfen Erinnerungsvermögen seziert Annie Ernaux ihr schwieriges VerhĂ€ltnis zur eigenen Herkunft und das unauslöschliche SchamgefĂŒhl ĂŒber ihre soziale PrĂ€gung. Ein Text voller Mut und PrĂ€zision – und gleichzeitig stets die Zweifel thematisierend, inwieweit ein Text ĂŒberhaupt Zeugnis ablegen kann. Ernaux‘ Arbeiten gelten lĂ€ngst zu den stilbildenden Werken der gegenwĂ€rtigen Literatur, inspirierten Autoren wie Didier Eribon oder Edouard Louis, offenbaren trotz hochpersönlichem Inhalt immer auch universelle Wahrheiten.

Der Grazer Regisseur Ed. Hauswirth inszeniert diesen schonungslosen Bericht nun in der Dunkelkammer des Volkstheaters – ein Abend ĂŒber die Kraft der Erinnerung, die Macht der Blicke, und die Bilder unseres Lebens.

cast:

with FRIEDERIKE TIEFENBACHER
photo installation FRANZI KREIS
girl ALVA KERLIN

directing and stagedesign ED. HAUSWIRTH
Fotografie and Fotolabor FRANZI KREIS
costume MONA ULRICH
music and sounddesign FLORIAN KMET
dramaturgy MATTHIAS SEIER

 

„Eine faszinierend leise ProsaerzĂ€hlung auf der BĂŒhne mit großer Wirkung.“ (Falter)